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Bildquelle: Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2023, BSI
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (= BSI) gibt mit seinem Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland jährlich einen umfassenden Überblick über die Bedrohungen im Cyberraumkommt.
Für 2024 kommt die Cybersicherheitsbehörde des Bundes zur Einschätzung:
Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland war und ist besorgniserregend.
Die Wichtigsten Fakten im Überblick:
1. Ransomware weiterhin größte Bedrohung
Ransomware-Angriffe bleiben die zentrale Bedrohung. 2024 wurden laut BSI rund 45 bekannte Opfer in Deutschlandauf sogenannten Leak-Seiten gelistet – im Vorjahr waren es noch über 60 Fälle.
Das deutet auf eine leichte Entspannung, nicht aber auf Entwarnung hin.
International konnten Strafverfolger 2024 mehrere große Ransomware-Infrastrukturen zerschlagen.
Trotzdem bleibt die Zahl der aktiven Angreifergruppen mit über 100 bekannten Cybercrime-Gruppen in Deutschland hoch.
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2. Schwachstellen nehmen weiter zu – trotz gestiegener Meldebereitschaft
Die Zahl der entdeckten Software-Schwachstellen ist erneut gestiegen. Laut BSI werden derzeit rund 30 neue Schwachstellen pro Tag registriert – ein deutlicher Anstieg gegenüber 2023.
Besonders kritisch: Zero-Day-Lücken in IT-Dienstleister-Systemen, wie bei Confluence, wurden weiterhin aktiv ausgenutzt. Der BSI-Prozess zur koordinierten Schwachstellenmeldung (CVD) hat an Bedeutung gewonnen, was auch die wachsende Zahl eingereichter Meldungen zeigt.
3. Phishing bleibt an der Tagesordnung – Finanzsektor verliert an Anteil
Phishing-E-Mails bleiben eines der häufigsten Einfallstore für Schadsoftware. Allerdings hat sich der Fokus verschoben:2023 waren noch 57 % der Phishing-Angriffe auf Finanzdienstleister gerichtet, 2024 sank dieser Anteil auf 47,8 %.
Dafür nehmen Angriffe auf andere Branchen wie Streaming-, Gaming- und Kommunikationsplattformen deutlich zu. Die Angreifer setzen vermehrt auf Social Engineering und kombinieren Phishing mit Fake-Support- oder KI-generierten Inhalten.
4. Spam und Botnetze: Leichter Rückgang, aber anhaltend hohes Niveau
Der Spam-Mail-Index für die Bundesverwaltung blieb 2024 nahezu konstant, mit leichten Schwankungen durch wiederkehrende Spam-Wellen.
Auch Botnetze stellen weiterhin eine Herausforderung dar.
5. KI und Cloud als neue Risikofaktoren
Erstmals widmet das BSI ein ganzes Kapitel großen KI-Sprachmodellen. Risiken entstehen durch Fehlkonfigurationen, Datenlecks und missbräuchliche Nutzung von KI-Systemen, etwa für Phishing-Texte oder automatisierte Angriffsversuche.
Auch die Cloud-Sicherheit bleibt kritisch, wie etwa der Zwischenfall mit der Microsoft-Cloud-Infrastruktur und die globalen Ausfälle durch ein fehlerhaftes CrowdStrike-Update im Juli 2024 zeigten.
Bytora bietet in diesem Zusammenhang für Unternehmen sowie öffentliche Verwaltungen umfassende Serviceleistungen an. Beispielsweise führen wir umfassende Sicherheitschecks sowie darauf aufbauende Optimierungen durch.
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