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„Vertrauen ist gut – Kontrolle ist ZTNA.“
Warum der klassische VPN-Zugang nicht mehr reicht
VPN war lange der Standard, wenn Mitarbeitende außerhalb des Büros auf Unternehmensressourcen zugreifen wollten. Doch die Arbeitswelt hat sich verändert: Homeoffice, Cloud-Dienste und mobile Geräte sind heute selbstverständlich – und genau das bringt neue Risiken mit sich.
Einmal eingeloggt, gewährt ein VPN meist Zugriff auf das gesamte Netzwerk. Gerät oder Konto kompromittiert? Dann steht das Tor weit offen. Aber auch innerhalb Ihres Unternehmensnetzwerkes ist der mit Malware behaftete E-Mailanhang rasch geöffnet.
ZTNA (Zero Trust Network Access) setzt hier an – mit einem einfachen Prinzip:
„Vertraue niemandem, überprüfe jeden.“
Wie ZTNA funktioniert
Anstatt pauschal Zugänge zu öffnen, prüft ZTNA jeden Zugriff einzeln – und zwar pro Anwendung, pro Nutzer, pro Gerät. Nur wer die festgelegten Sicherheitskriterien erfüllt, darf auf die gewünschte Ressource zugreifen.
Wichtige Merkmale dabei sind:
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Identitätsprüfung: Zugriff basiert auf eindeutiger Benutzer-Authentifizierung (z. B. mit MFA).
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Gerätezustand (Device Posture): Nur Geräte, die den Sicherheitsrichtlinien entsprechen (aktuelle Patches, aktiver Virenschutz etc.), dürfen sich verbinden.
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Granulare Zugriffssteuerung: Nutzer erhalten nur Zugriff auf die Anwendungen, die sie wirklich benötigen – nicht auf das gesamte Netzwerk.
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Kontinuierliche Überprüfung: Auch während einer Sitzung kann der Zugriff neu bewertet werden.
Vorteile von ZTNA
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Höhere Sicherheit: Minimierung des Angriffsrisikos durch geringere Angriffsfläche.
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Konsistente Richtlinien: Egal ob im Büro, zu Hause oder unterwegs – dieselben Zugriffsregeln gelten überall.
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Bessere Transparenz: IT-Teams sehen genau, wer wann auf welche Anwendung zugreift.
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Einfachere Verwaltung: Klare Richtlinien und Automatisierung reduzieren Aufwand und Fehlerquellen.
Umsetzung in der Praxis
ZTNA lässt sich schrittweise einführen – etwa zunächst für externe Mitarbeitende oder bestimmte Anwendungen. Bestehende VPN-Lösungen können dabei oft integriert oder nach und nach ersetzt werden.
In unseren Projekten setzen wir als zertifizierter Partner auf Lösungen von Fortinet, einem Anbieter, der ZTNA nahtlos in bestehende Sicherheitsstrukturen integriert. So lassen sich Identitäten, Geräte und Anwendungen zentral steuern und absichern – unabhängig vom Standort.
Fazit
ZTNA ist zweifellos ein interessanter Ansatz, der langfristig klassische VPNs ablösen könnte – aber die Technologie ist noch nicht in allen Bereichen ausgereift.
Deshalb empfehlen wir bei Bytora unseren Kunden ZTNA nicht als generellen Ersatz für VPN, sondern als sinnvolle Ergänzung für besonders kritische oder sensible Infrastrukturen, in denen höchste Sicherheitsanforderungen gelten. Für die breite Masse an Standardzugriffen bleibt ein gut abgesichertes VPN derzeit oft noch die pragmatischere Lösung
Gerne unterstützen wir Sie dabei ZTNA in Ihrem Unternehmen zu implementieren und zu administrieren.
Lassen Sie sich hierzu unverbindlich von uns beraten